Nagetiere und ihre Haltung


Nagetiere gelten als pflegeleichte Haustiere für jedes Alter. Dies ist jedoch nur bedingt richtig, denn längst nicht alle Nagetierarten eignen sich beispielsweise als Haustiere für ungestüme Kinder oder für die Einzelhaltung. Besonders exotische Nagetiere wie Degus oder Chinchillas haben zudem ganz besondere Ansprüche, die ihrer Herkunft geschuldet sind.

Exoten nur mit Fachwissen halten

Chinchillas, die knuddeligen langohrigen Nager aus Südamerika, sind beispielsweise ausgesprochen empfindlich und dürfen nicht am Körper aus dem Käfig gehoben werden, da ihre Rippen sehr schnell brechen können. Der richtige Griff erfordert einige Übung. Zudem sind sie nachtaktiv und lassen sich nicht gerne tagsüber stören. Chinchillas sind daher ideale Haustiere für berufstätige Erwachsene, die abends gerne etwas Gesellschaft in ihrer Wohnung haben, aber keinesfalls für Familien mit Kindern, die tagsüber mit dem Haustier spielen wollen.

Wer ein anspruchsloses Nagetier sucht, ist mit einem Hamster am besten bedient: Als einziges Nagetier ist der Goldhamster ein Eigenbrötler, der am besten einzeln gehalten wird und wenig Ansprüche an seine Haltung stellt – ganz wichtig ist für ihn nur das Laufrad, in dem täglich mehrere Stunden verbringt um seinen natürlichen Laufdrang auszuleben.

Meerschweinchen und andere klassische Heimtiere

Hamster

Das Meerschweinchen gilt als eines der ältesten Haustiere überhaupt und wurde in Südamerika schon vor tausenden Jahren domestiziert.  Die spanischen Entdecker brachten das Meerschweinchen im 16.Jahrhundert nach Europa, wo es übrigens bis zum 20.Jahrhundert wie in Südamerika vor allem als Fleischlieferant diente. Mit dem Trend zur Heimtierhaltung im 20.Jahrhundert schaffte das Meerschweinchen den Sprung von der Speisekarte in die Arme zahlloser Tierfreunde und gilt bis heute als eines der beliebtesten Haustiere überhaupt. Doch so robust wie angenommen ist das Tierchen gar nicht und die populäre Einzelhaltung in kleinen Käfigen ist für das Meerschweinchen alles andere als ideal. Daher gilt auch für weit verbreitete Nagetiere wie Meerschweinchen und Kaninchen: Kein Kauf ohne vorherige ausführliche Beratung.

Mäuse sind nicht zum Knuddeln da

Mäuse sind ebenfalls beliebte Haustiere – von der Farbmaus, einer Unterart der in Deutschland überall heimischen Hausmaus, über die Rennmaus aus der Mongolei bis zur Wüstenspringmaus, die auf ihren überlangen Hinterbeinen wie ein kleines Känguru umherhüpft. Schon allein aufgrund ihrer Größe sind Mäuse kaum zum Knuddeln geeignet und sollten in größeren Gruppen gehalten werden. Dies macht Mäuse interessante Mitbewohner, die sich stundenlang beobachten lassen, die jedoch zugleich viel Aufwand in der Pflege erfordern.