Der Degu und seine Ernährung


Für den Exoten aus Südamerika gibt es mittlerweile auch Fertigmischungen „Degu-Futter“ im Zoohandel und teilweise auch im Supermarkt. Dieses ist jedoch nur bedingt sinnvoll, da es für Degus fast schon zu reichhaltig und vor allem zu zuckrig ist. Neu-Besitzer sollten sich stets vor Augen halten, dass Degus in ihrem natürlichen Lebensraum in Chile auch keinen großartigen Speiseplan kennen, sondern vor allem von Blättern, Rinden und Samen der vor Ort wachsenden Pflanzen leben. Zucker kommt in ihrem Speiseplan gar nicht vor, doch genau wie menschliche Kinder gewöhnen sie sich schnell an den Geschmack. Und ebenso wie der Mensch neigen auch Degus dann zur Fettleibigkeit und zu Diabetes.

Was Degus wirklich wollen

Das Hauptnahrungsmittel der Degus ist in der Heimtierhaltung ganz einfach Heu. Dieses sollte stets frisch und in ausreichender Menge vorhanden sein. Gut geeignet sind auch sogenannte Pellets aus gemahlenem Getreide und Heu, die in den Käfig gelegt werden und die Degus gerne knabbern. Allerdings werden die Pellets aus zuckerhaltiger Melasse zusammengerührt, so dass beim Kauf entweder darauf geachtet werden sollte, dass keine Melasse verwendet wurde oder die Pellets nur ab und zu als Leckerei gefüttert werden. Spezielle hochwertige Futtermischungen für Degus aus getrocknetem Gemüse, Samen und Kräutern können im gutsortierten Fachhandel oder über das Internet bezogen werden.

Bei Frischfutter ist Gemüse vorzuziehen, da frisches Obst zu viel Fruchtzucker enthält.  Degus nehmen gerne Gemüse aus der Küche an, zum Beispiel Möhren, Tomaten, Paprika und Salatblätter, sowie „Unkraut“ aus dem Garten wie Löwenzahn und Spitzwegerich. Allerdings sollte der Besitzer beim Pflücken von Unkraut Bescheid wissen, welches Grünzeug giftig ist und welches nicht! Außerdem sollte mit dem Grünfutter nicht übertrieben werden, da es sonst Durchfall bei den Degus auslösen kann.

Wie alle Nagetiere knabbern Degus gerne um ihre Zähne abzunutzen. Daher sollten sie immer Äste bekommen, an denen sie sich austoben können. Wenn an den Ästen noch einzelne Blätter sind, umso besser, diese werden gleich mitgefressen. Neben der Nahrung sollten Degus auch immer Zugang zu frischem Wasser haben, entweder aus einer typischen Trinkflasche, die am Käfig angebracht wird, oder aus einem Wassernapf.

Was Degus gar nicht wollen

Degu

Degus sind Pflanzenfresser und benötigen keine tierischen Proteine wie zum Beispiel Würmer.  Auch typische menschliche Leckereien wie Chips und Schokolade haben im Degukäfig gar nichts verloren. Natürlich lassen sich die neugierigen kleinen Tierchen gerne mit Leckereien anlocken, aber Salz und Zucker schaden ihnen nur. Das gleiche gilt übrigens auch für die vielen „Nagetier-Leckereien“ in den Zoohandlungen: Viele Tierbesitzer glauben, dass sie ihre Nager damit verwöhnen, dabei würden sich die Degus mehr über einen Ast zum Knabbern oder eine Handvoll Löwenzahnblätter freuen.

Degus müssen sich ihr Essen verdienen

Wer seine Degus auf Trab halten will, sollte ihnen das Futter nicht täglich im Futternapf servieren, sondern es immer wieder an anderen Orten im Käfig verteilen. So kann frisches Grünfutter überall am Käfig angebracht werden oder Knabbereien irgendwo hingelegt werden. Dadurch muss der Degu immer wieder auf Futtersuche gehen und bleibt so aktiver und damit schlanker als der Degu, der nur drei Schritte zu seinem Futternapf gehen muss.