Die richtige Haltung des Chinchillas


Das kuschelweiche Chinchilla wurde einst für sein Fell bis an den Rand der Ausrottung verfolgt. Heute ist das Chinchilla ein beliebtes Haustier, das bis zu 40 Zentimeter lang werden kann (ohne Schwanz, der noch einmal 15 Zentimeter misst). Viele Menschen nehmen irrtümlich an, dass sich das Chinchilla dank seiner Größe und seines flauschigen Fells ideal als Haustier zum Knuddeln eignen – doch auf menschliche Kontaktversuche reagiert der Nager meistens eher angesäuert. Wer Glück hat, erwischt eines der wenigen Exemplare, die durchaus gerne kuscheln – erwarten darf dies jedoch kein Chinchilla-Käufer.  Hat das Tier wenig für den menschlichen Kontakt übrig und will sich stets aus den menschlichen Händen befreien, muss der Besitzer dies respektieren.

Chinchillas sind wie die meisten Nagetiere Rudeltiere und nicht gerne alleine. Es ist daher immer besser, zwei Chinchillas zu kaufen, die einander Gesellschaft leisten. Wer unerwünschten Nachwuchs verhindern will, sollte entweder zwei gleichgeschlechtliche Tiere kaufen oder darauf achten, dass das Männchen sterilisiert ist.

Chinchilla-Käfig selbst zimmern

Chinchilla Käfig

Im Handel werden meistens Käfige angeboten, die nur für ein Tier konzipiert sind, so dass sie für zwei Chinchillas zu eng ist. Am besten ist es, selbst zu Hammer und Nagel zu greifen und einen Käfig zu zimmern, der genau auf die Bedürfnisse der Chinchillas abgestimmt ist: So sollte die Höhe etwa einen Meter betragen, idealerweise mit mehreren „Zwischenetagen“ auf denen die Tiere sitzen können. Ein Häuschen gehört unbedingt in den Käfig, da es den Chinchillas tagsüber als Rückzugsort zum Schlafen dient.

Eine Besonderheit ist das sogenannte Sandbad für Chinchillas: Hier kommt ihre Herkunft aus der Wüste zum Vorschein. Sie benötigen das Sandbad um ihr schnell fettendes Fell zu reinigen und wälzen sich liebend gerne darin. Dabei ist es jedoch wichtig, echten Chinchilla-Sand zu kaufen, der den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird. Geeignete Sandarten sind Blue Cloud, Attapulgus und spanischer Sand. Gar nicht geeignet ist Vogelsand, der von manchen unerfahrenen Zoohändlern als Ersatz angeboten wird und dem Fell der Chinchillas schadet. Da der Sand fürchterlich staubt, sollte im Käfig eine spezielle Ecke für das Sandbad eingerichtet werden, in der sich die Tiere austoben können, ohne dass der Sand das halbe Zimmer in Mitleidenschaft zieht.

Chinchillas brauchen Auslauf

Der Chinchilla-Käfig sollte idealerweise am Boden stehen, außerhalb der direkten Sonne und geschützt vor Zugluft. Hier können die Tiere den Tag verschlafen, ehe sie abends munter werden. Dann sollten sie unbedingt Auslauf und Unterhaltung bekommen. Wer sich viel mit den Chinchillas beschäftigt, wird sie leicht zähmen können und viele lassen sich dann auch gerne kraulen oder streicheln.

Wichtig: Chinchillas knabbern alles an, was ihnen vor die Zähne kommt! Wer dem Chinchilla abendlichen Auslauf gewährt, sollte darauf achten, dass nichts in Reichweite ist, was Schaden nehmen könnte: Dazu gehören Möbelbeine aus Holz ebenso wie alle möglichen Kabel! Wer das Chinchilla auf dem Sofa und auf dem eigenen Körper herumtoben lässt, muss sich zudem nicht wundern, wenn Sofakissen, Pullover und sogar menschliche Haare angeknabbert werden. Am besten ist es also, die Tiere bei ihrem Auslauf mit anderen Knabbermöglichkeiten zu beschäftigen, zum Beispiel mit Ästen von Bäumen oder Nüssen.