Was tun, wenn das Meerschweinchen kränkelt


Meerschweinchen sind in der Regel recht robust und nicht sonderlich krankheitsanfällig, doch natürlich ist nie auszuschließen, dass das eigene Haustier einmal kränkelt. Wie viele andere kleine Tiere ist auch das Meerschweinchen sehr gut darin, Krankheitssymptome zu verbergen, denn kranke Tiere sind in der freien Wildbahn beliebteste Opfer ihrer natürlichen Jäger.

Meerschweinchen-Besitzer sollten daher gut auf ihre Tiere achtgeben und ihr tägliches Verhalten überprüfen. Dazu gehört zum Beispiel die Beobachtung, ob die Meerschweinchen ihr Futter gerne und mit Appetit fressen oder ignorieren, ob sie lustlos und desinteressiert wirken und ob ihr Kot Auffälligkeiten zeigt.  Außerdem sollten auch scheue Meerschweinchen ab und zu gestreichelt werden um mögliche Tumore unter der Haut durch das Ertasten aufzuspüren. Durch das Streicheln gegen den Strich können auch kahle Stellen im Fell oder Flöhe aufgedeckt werden. Ist das After des Tieres verklebt, könnten Verdauungsprobleme und Durchfall auf Krankheiten hinweisen.

Wann muss das Meerschweinchen zum Tierarzt?

Leidet das Tier unter  Appetitlosigkeit, ist dies ein wichtiges Alarmsignal, vor allem wenn eine Gewichtsabnahme beobachtet wird. Weitere Hinweise auf eine Magen-Darm-Krankheit sind ein verklebter After, Durchfall oder Verstopfung und ein aufgeblähter Bauch. Auch der Kot des Tieres gibt Hinweise darauf, ob etwas nicht stimmt. Meerschweinchen husten und röcheln ähnlich wie Menschen, wenn sie Probleme mit der Atmung haben und können auch Schmerzlaute von sich geben.

Weitere Hinweise auf eine Krankheit sind das Jucken und Kratzen des Felles – dann liegt häufig ein Schädlingsbefall vor, zum Beispiel durch Haarlinge oder Pelzmilben. Am weitesten verbreitet ist die sogenannte Meerschweinchenräude: Dabei wird das Meerschweinchen von einer Milbe mit dem Namen Trixacarus Caviae heimgesucht. Die wichtigsten Symptome sind eine Verdickung der Haut und Haarausfall. Durch den heftigen Juckreiz kratzt sich das Meerschweinchen zudem und verletzt sich so selbst an der Haut.  Auch Hautpilze und bakterielle Hautentzündungen können möglich sein.

Für den Menschen gut sichtbar ist der sogenannte Lippengrind, eine bräunliche Verschorfung am Mund, dessen Entstehung ungeklärt ist.

Ebenfalls eine Meerschweinchen-typische Krankheit ist das Sohlengeschwür, das der Besitzer leicht erkennt. Dabei sind die Füße des Meerschweinchens gerötet und eitrig. Sohlengeschwüre entstehen durch zu lange Krallen und eine unsachgemäße Haltung, z.B. durch feuchtes Einstreu.

Meerschweinchen und ihre Augenkrankheiten

Meerschweinchen auf der Wiese

Meerschweinchen sind sehr anfällig für Augenkrankheiten. Fast 40% der Tiere erkranken früher oder später an Linsenveränderungen wie dem Grauen Star, die nicht behandelbar sind. Eine spezifische Krankheit, die nur Meerschweinchen bekommen, ist die sogenannte Osseäre Choristie, bei der sich im Bereich der mittleren Augenhaut Knochengewebe bildet, das weißlich oder gelblich im Auge zu sehen ist. In seltenen Fällen führt die Osseäre Choristie zum Grünen Star oder zu Uveitis, doch in der Regel leidet das Meerschweinchen nicht unter dieser Eintrübung des Auges.

Meerschweinchen sind anfällig für Bindehautenzündungen, die zu geröteten Augen führen. Die Gründe sind unterschiedlich – häufig gelangen feine Staubkörner aus dem Heu in die Augen oder der Käfig war Zugluft ausgesetzt. Auch Vitamin C-Mangel kann Bindehautenzündungen hervorrufen.

Die Meerschweinchenlähme

Zum Glück sehr selten ist die Meerschweinchenlähme, die vermutlich von Viren ausgelöst wird. Dabei führen Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks zu Lähmungserscheinungen, die unweigerlich innerhalb einer Woche zum Tod des Tieres führen.