Chinchilla


Chinchillas gehören mit einer Länge von bis zu 40 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu einem Kilogramm zu den größten Nagetieren, die als Heimtiere gehalten werden. In freier Wildbahn wurden die südamerikanischen Nager früher wegen ihres ausgesprochen weichen Fells bis fast zur Ausrottung gejagt. Noch heute sind die Wildtiere stark in ihrer Existenz gefährdet, wenngleich Chinchillas heute als Zuchttiere für ihre Felle ebenso weit verbreitet sind wie als Haustiere.

Unterschieden wird zwischen Langschwarz- und Kurzschwanz-Chinchillas, doch bis auf die sprichwörtliche Schwanzlänge sind die Unterschiede zwischen den beiden Arten gering. Beiden gemein sind die auffällig langen Ohren und das kuschelig weiche Fell, das meistens braun oder blaugrau ist.  Daneben gibt es auch spezielle Züchtungen mit weißem oder schwarzem Fell.

Das Chinchilla als Haustier

Das Chinchilla gilt in der Haltung als relativ anspruchsvoll, so dass es nicht unbedingt für Kinder geeignet ist. In der Regel sind Chinchillas nachtaktiv und ziehen sich tagsüber an einen ruhigen, dunklen Ort zurück. Sie sind daher ideal für Berufstätige, die tagsüber ohnehin nicht zuhause sind und abends gerne die Gesellschaft ihres dann putzmunteren Haustieres  genießen. Chinchillas sind wie die meisten Nager Gruppentiere und sollten nicht alleine gehalten werden. Ideal sind zwei oder mehrere gleichgeschlechtliche Chinchillas, die sich gut miteinander verstehen.

Chinchillas benötigen viel Bewegung, so dass ihnen ein großer Käfig mit mehreren Etagen und Klettermöglichkeiten zur  Verfügung gestellt werden sollte. Idealerweise bekommen sie zudem auch Auslauf in der Wohnung. Da Chinchillas jedoch nicht stubenrein werden, ist der Auslauf mit entsprechenden Hinterlassenschaften verbunden.

Die Ernährung der Chinchillas

Chinchillas sind Pflanzenfresser, die vor allem von Heu leben sollten. Da die Chinchillas in den kargen Wüsten und Bergen Südamerikas zuhause sind, leben sie in freier Wildbahn vor allem von trockenen Gräsern, Kakteen, Zweigen und Kräutern. Neben Heu mögen die Nager auch Gräser und Kräuter aus dem Garten, zum Beispiel Löwenzahn, Brennnesseln oder Topinambur und auch Gänseblümchen.  Wichtig sind auch Äste, an denen sie ihre Zähne abnutzen können.

Mit frischem Obst und Gemüse können die Tiere gar nichts anfangen, so dass darauf möglichst verzichtet werden sollte. Ab und zu können sie einmal ein Stückchen Möhre bekommen oder etwas Apfel – wenn sie es gut vertragen, kann es auch regelmäßig (aber höchstens einmal pro Woche) gegeben werden. Getrocknete Pellets sind die ideale Ergänzung zum Heu, während die im Zoohandel erhältlichen „Chinchilla-Trockenfutter“-Mischungen in der Regel zu reichhaltig und zuckrig sind. Das gleiche gilt für typische „Nager-Leckerlis“ aus dem Handel.

Besonderheiten der Chinchillas

Zwei Dinge sind bei der Chinchilla-Haltung zu beachten: Die Tiere benötigen ein Sandbad mit speziellem Sand wie Blue Cloud, in dem sie ihr Fell reinigen können. Dieses sollte am besten zum Gehege/Käfig gehören und jederzeit zugänglich sein. Das andere ist der sogenannte „Chinchilla-Griff“, den sich Erstbesitzer beim Händler erklären lassen sollten: Da Chinchillas sehr empfindliche Rippen haben, die leicht brechen können und sich ohnehin dies nicht gerne anfassen lassen, müssen sie mit einem speziellen Griff aufgehoben werden. Dabei werden sie zunächst mit einer Hand an der Schwanzwurzel gepackt, während die andere Hand unter den Bauch geschoben wird. So können sie sicher aufgehoben werden.

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