Die Buddelkiste für den Hamster: So lebt der Winzling glücklich


Die meisten Goldhamster fristen in Deutschland ein eher trauriges Dasein in typischen Hamsterkäfigen: Diese werden mit 1-2 Zentimeter Tierstreu ausgelegt, das den Boden bedeckt und enthalten ansonsten meist ein kleines Plastikhaus, ein Laufrad und vielleicht noch etwas Spielzeug. Kaum jemand bedenkt, dass der Goldhamster aus der Wüste stammt, wo er sich in tiefen Gängen mit mehreren Kammern vor der Hitze der Sonne versteckt. Ein Hamster, der keine Möglichkeiten zum Buddeln hat, ist daher ein unglücklicher Hamster.

Der ideale Käfig für den Hamster

Im Idealfall greift der Tierfreund zu Hammer, Nägeln und Holzbrettern und zimmert dem Hamster einen wirklich artgerechten Käfig selbst. Wer zwei linke Daumen hat, kann auch auf ein Gehege aus der Zoohandlung setzen, sollte es aber auf Maße von (Höhe / Länge / Breite) 50 x 100 x 50 Zentimeter bringen. Dies entspricht einer durchgängigen Grundfläche von einem halben Quadratmeter, wobei ein ganzer Quadratmeter noch besser ist. Bei der Auswahl des Geheges sollte darauf geachtet werden, dass sie rundum geschlossen (vergittert) sind, so dass der Winzling nicht ausbüchsen kann. Aquarien sind eine prima Alternative, da sie sehr hoch mit Streu und Sand befüllt werden können, allerdings muss hier ganz besonders auf eine gute Luftzirkulation im oberen Teil geachtet werden.




Die Buddelkiste für den Hamster

Eine Höhe von 50 Zentimetern bedeutet jedoch auch, dass mindestens eine Zwischenetage eingezogen werden muss, damit der Hamster nicht aus einer Höhe von 50 Zentimetern zu Boden fallen kann – dies könnte mit schmerzhaften Verletzungen enden. Am sinnvollsten ist es, wenn der untere Bereich mit gut 30-40 Zentimetern Streu bedeckt werden kann – so kann der Hamster nämlich nach Herzenslust buddeln und „unterirdische“ Gänge anlegen. Wer mag, unterstützt ihn dabei mit leeren Klopapierrollen oder Korkröhren aus dem Fachhandel.

Wer mag, kann statt der klassischen Einstreu aus Holzspänen auch ein Gemisch aus Gartenerde und Sand anbieten. Wichtig für die Erde: Sie darf keinen Dünger enthalten und muss im Backofen zunächst getrocknet werden um potenzielle Keime aus dem Garten abzutöten. Damit sie nicht zu staubtrocken ist, wird sie anschließend etwas anfeuchtet. Wer seiner Kreativität freien Lauf lassen möchte, kann in der Erde auch ein paar Roggen- oder Weizenhalme pflanzen, Löwenzahn oder Petersilie. Allerdings ist es sinnvoll, vorher den Tierarzt um Rat zu fragen, welche Pflanzen der Hamster anknabbern darf und welche giftig für ihn sein können.

Ein Traumhaus für den Hamster

Oberhalb der Buddelkiste wird die Zwischenetage eingezogen: Hier kommt das Haus für den Hamster sind (am besten ein Holzhaus und kein billiges Plastikhaus aus dem Zoogeschäft), das Laufrad und ein Sandbad, in dem sich der Hamster nach Herzenslust suhlen darf. Zusätzlich sollte natürlich stets frisches Wasser und Futter zur Verfügung stehen. Ein großes fantasievoll gestaltetes Hamstergehege macht übrigens nicht nur den Hamster glücklich, sondern stellt auch eine schöne Raumdeko dar. So soll es Zeitgenossen geben, die ihrem Hamster ein „Hobbiton“ nachgebaut haben.