Ratten und die Hygiene


Rattenhalter schwören auf die Intelligenz ihrer possierlichen Mitbewohner und tatsächlich gehören Ratten zu den intelligentesten und lernfähigsten Nagetieren überhaupt. Allerdings gilt dies nicht für alle Bereiche, denn wenn die Tierchen eines nicht beherrschen, dann ist es Stubenreinheit. Wer sich also Ratten (Mehrzahl!) zulegen möchte, sollte sich v on Anfang an mit dieser Tatsache vertraut machen: Ratten machen viel Arbeit.

Reviermarkierung unter Ratten

Ratten lernen zwar schnell eine bestimmte Ecke im Käfig als Klo für große Geschäfte zu benutzen, doch das kleine Geschäft wird liebend gerne überall verrichtet – schließlich dienen die „Duftmarken“ auch zur Reviermarkierung. Wird dann gleich hinterher gewischt, wollen die Ratten ihr Revier gleich wieder markieren – ein ewiger Tanz, gegen den Sisyphos mit seinem Felsbrocken gar nichts ist. Wer also Ratten als Mitbewohner ins Haus holt, sollte sich von vornerein darauf einstellen, dass sich die Tiere nicht zur Stubenreinheit erziehen lassen und sowohl die Wohnung mit Urinspuren markieren als auch ihren Besitzer. Wer seine Ratten zum Spielen und Knuddeln aus dem Käfig holt, sollte also nicht gerade die teure Markenjeans tragen oder ein schönes Kleid.

Dies bedeutet weiterhin, dass die Ratten eigentlich nur dann Freilauf bekommen sollten, wenn das Zimmer mit leicht abwaschbarem Laminat ausgelegt ist. Ein Teppichboden müsste sonst alle paar Monate ausgewechselt werden, weil in ihm nicht nur das (übel riechende) Rattenurin versickert und sich auch mit Hochdruckreiniger nicht mehr ganz entfernen lässt, sondern auch weil die Ratten mit ihren scharfen Zähnen gerne den Teppichboden zerknabbern. Ansonsten müssen die Ratten ausschließlich in einem besonders großen Käfig gehalten werden, wo sie viel Beschäftigung und Auslauf haben.

Auslaufrevier abstecken

Eine Alternative kann es sein, für die Ratten ein bestimmtes Auslaufrevier zu schaffen: Dabei wird ein Teil des Teppichbodens mit abwaschbarem PVC ausgelegt und an den Rändern mit Barrieren abgesperrt. Dabei sollte es um „knabberfeste“ Barrieren handeln und nicht nur z.B. um Pappe, die die Ratten innerhalb weniger Minuten  mit ihren Zähnen zerfetzt haben.  Das Auslaufrevier kann so angelegt werden, dass alles, was auf keinen Fall angeknabbert oder angepinkelt werden darf (z.B. Kabel, die Tapete oder herunterhängende Vorhänge) außer Reichweite ist.

Damit sich die Ratten nicht langweilen, kann ihnen im Auslaufrevier Spielzeug hingelegt werden – eine leere Papprolle vom Küchenpapier und ein altes Handtuch reicht ihnen oft schon. In diesem Revier sollten sie jeden Tag mindestens eine Stunde herumtoben dürfen, ehe es zurück in den Käfig geht. Anschließend kann die PVC Auslage und die Barriere abgewischt und beiseite gestellt werden.