Freiheit für die Maus! Sollten Mäuse Freilauf bekommen?


Was bei größeren Nagetieren wie Meerschweinchen oder Ratten noch kaum ein Problem darstellt, kann für Mäusehalter schon kompliziert werden: Der tägliche Freilauf für die Tiere. Viele Mäusebesitzer umgehen das Problem, in dem sie ihre Mäuse in einem großen Käfig oder Gehege mit vielen Spiel- und Klettergelegenheiten halten, so dass die Tiere genug Bewegung und Unterhaltung bekommen. Ist in der Wohnung jedoch kein Platz für ein großes Gehege oder die Mäuse sollen Freiheit schnuppern dürfen, ist vor dem Freilauf einiges an Vorbereitung angesagt.

Zimmer mäusesicher machen

Kleine Farbmäuse gelangen auch in die allerkleinsten Öffnungen im Zimmer. Besonders beliebt sind beispielsweise die Ritzen, die sich automatisch überall dort ergeben, wo Möbelstücke an der Wand stehen. Die Maus schafft es, sich in jede noch so schmale Ritze zwischen Möbelstück und Wand zu quetschen und dann tagelang hinter bzw. unter dem Möbelstück zu verschwinden. Ein leichtes Bücherregal oder eine Kommode lässt sich oft noch verrücken, doch beim schweren Wohnzimmerschrank sieht das schon anders aus. Daher ist zunächst ein Rundgang im Zimmer erforderlich um alle möglichen Ritzen sorgfältig abzudichten.

Anschließend müssen alle Kabel vom Boden entfernt werden, denn Mäuse nagen an allem, was ihnen vor die langen scharfen Zähnchen kommt. Das ist dann gerne auch mal das Kabel vom teuren Computer oder Plasma-Fernseher. Idealerweise werden die Kabel ausgestöpselt und für die Zeit des Freigangs unerreichbar hoch auf Tische, Kommoden oder die Fensterbank gelegt. Mehrere Kabel zusammen lassen sich auch in spezielle Plastikröhren (gibt es im Baumarkt) verbergen.

Zuletzt müssen auch noch giftige Pflanzen außer Reichweite gebracht werden. Dabei sollte man nicht unterschätzen, wie hoch sich eine neugierige Maus strecken oder gar springen kann. Grünpflanzen mit tiefhängenden Blättern sollte lieber auf der Fensterbank oder auf einem Tisch in Sicherheit gebracht werden. Insgesamt gilt: Je freier der Boden bis in eine Höhe von 50 Zentimetern ist, umso besser. Damit sich die Mäuse beim Freilauf nicht langweilen, weil es so wenig zu entdecken gibt, können sie mit einfachem Spielzeug wie den leeren Papprollen vom Toilettenpapier beschäftigt werden.

Mäuse zähmen leicht gemacht

Irgendwann ist Schluss mit dem Freilauf und es geht zurück in den Käfig. Da lacht die Maus, denn so leicht lässt sie sich nicht einfangen. Selbst der Versuch, die winzige pfeilschnelle Maus in eine Ecke zu drängen, ist meist zum Scheitern verurteilt, denn sie schlüpft jedem durch die Finger. Daher ist es immer sinnvoller, die Maus vor dem ersten Freilauf zu zähmen. Dazu werden neuen Mitbewohnern im Käfig immer wieder Leckerlis mit der Hand angeboten, bis sie sich an die menschliche Hand gewöhnt haben. Wenn die Mäuse einmal bereit sind, Leckerlis aus der Hand anzunehmen und auf Händen und Armen herum zu klettern, dürfen sie Freilauf erhalten. Sollen sie dann in den Käfig zurück, werden sie einfach mit einem Leckerli auf die Hand gelockt und zum Käfig getragen.