Nagetiere


Nagetiere gehören zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Sie sind pflegeleicht und anschmiegsam und eignen sich auch als Haustiere für Kinder. Neben den klassischen Nagetierarten wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen, die bereits seit vielen Jahren in deutschen Wohnzimmern heimisch sind, haben auch immer mehr Exoten an Beliebtheit gewonnen.

Dazu gehören beispielsweise unterschiedliche Mäuse-Arten wie die Rennmaus, die in den Wüsten Asiens und Afrikas heimisch ist, und die Springmaus, die sich durch ihre besonders langen Beine auszeichnet.  Bunte Zuchtformen der gewöhnlichen Hausmaus werden meistens Farbmaus genannt und sind ebenfalls für die Heimtierhaltung beliebt.

Die Ratte, früher ein gefürchteter Überträger schrecklicher Krankheiten wie der Pest und noch heute in großen Städten als „Ungeziefer“ angesehen, wurde erst in den frühen 80er Jahren zum beliebten Haustier in der alternativen Szene. Heute hat sich die Ratte längst als Heimtier für jedermann etabliert und damit viel zum besseren Ruf dieser Tiergattung beitragen.

Aus der Familie der Ratten stammt auch der sogenannte Degu, eine Strauchratte, die ursprünglich in Chile beheimatet ist. Während sie dort als große Plage gelten, die in der Landwirtschaft Schäden anrichten, haben die Degu als Heimtiere in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen.

Ebenfalls aus Südamerika stammt das Chinchilla, das auch als Hasenmaus bekannt ist. Genetisch verwandt ist es dagegen eher mit dem Meerschweinchen, einem weiteren „Südamerikaner“, das seit vielen Jahren zu den beliebtesten Haustieren Europas gehört.

Welches Haustier für wen?

Nicht jedes Nagetier ist für jeden Besitzer geeignet. Hamster sind zwar unglaublich putzig zu beobachten, doch da sie nachtaktiv sind, verbringen sie den größten Teil des Tages schlafend in ihren Häuschen. Werden sie als Heimtiere für Kinder gekauft, kann es oft passieren, dass das Kind den Hamster aus dem Schlaf reißt, weil es „spielen“ will. Daher eignen sich tagaktive Nagetiere wie Meerschweinchen besser für Kinder. Allerdings muss auch hier beachtet werden, dass Meerschweinchen sensible Tiere sind, die sich vor ungestümen Kindern erschrecken und unter Lärm und lauter Musik leiden. Sie sollten nur Kindern anvertraut werden, die sich bereits verantwortungsvoll und verständig zeigen.

Eine weitere Überlegung ist der Platzbedarf der Nager. Bis auf den einzelgängerischen Hamster sind Nagetiere immer Gruppentiere, die nicht alleine gehalten werden sollten. Ratten, Degu oder Mäuse sollten am besten in Gruppen von 4-5 Tieren gehalten werden und viel Platz zum Herumtoben haben. Größere Tiere wie Chinchillas und Kaninchen brauchen zudem Auslauf im Freien, zum Beispiel in einem Gehege mit Rasen, den sie im Sommer liebend gerne anknabbern. Ein sehr anspruchsvolles Heimtier ist auch das Frettchen, das in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist.

Auf jeden Fall sollten vor der Kaufentscheidung gründliche Informationen zu den verschiedenen Nagetierarten eingeholt werden und bei allen Arten die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Spontan ein Tier kaufen weil es im Zoogeschäft „so niedlich“ wirkte, ist selten eine gute Idee.